Das dritte Millennium-Turnier auf Lichess steht vor der Tür, der dritte “Millennium Cup” am Freitag, 16. Dezember, ab 19 Uhr. Wieder sind 1500 Euro Preisgeld für die Erstplatzierten ausgesetzt, aber diesmal gilt ein Zusatz: “eBoards only”. Mitspielen dürfen alle Mitglieder der Millennium-Lichess-Gruppe, aber in die Preisränge kommen nur diejenigen, die das Turnier am elektronischen Brett absolvieren. Gespielt werden sechs Runden Schweizer System mit zehn Minuten Bedenkzeit und einem Fünf-Sekunden-Increment pro Zug.

An die 300 Spielerinnen und Spieler sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags gut eine Woche vor Turnierbeginn schon registriert. Abzusehen ist, dass es noch deutlich mehr werden. Die Millennium-Lichess-Gruppe ist in den vergangenen Wochen auf mittlerweile gut 7200 Mitglieder angewachsen. Hatten am ersten Millennium-Cup nocht 2200 Spielerinnen und Spieler teilgenommen, waren es beim zweiten schon 2700. Ob diesmal die “3” vorne steht?

Millennium-Arena: Wer besiegt Souleidis? | Perlen vom Bodensee – das Schachmagazin
Ob am elektronischen Turnierbrett (oben) oder am Einsteigermodell eOne (unten): Wer mit Brett spielt, kann in die Preisränge kommen. Der Herr rechts oben könnte dafür gut genug sein, der Herr links oben eher nicht.

Beim dritten Cup ist die Preisgeldverteilung etwas anders als bei den Turnieren zuvor: Der erste Platz ist dotiert mit 500 Euro, der zweite mit 400, der dritte mit 300, der vierte mit 200 und der fünfte mit 100. Anlässlich dieses ersten Hybrid-Turniers überhaupt, bei dem nur eBoard-Spieler Preise gewinnen können, hat Millennium die Preise zweier Modelle signifikant gesenkt, die der elektronischen Schachbretter “eOne” und “Exclusive Luxe Edition”.

 

Abseits der Aussicht auf die Preisränge: Für alle Teilnehmer ist die Chance groß, sich mit sehr starken Spielern zu messen. Schon acht Tage vor Turnierbeginn sind drei Großmeister und zahlreiche weitere Titelträger angemeldet. Unter den Preisträgern bisheriger Wettbewerbe finden sich Spitzenspieler wie Matthias Blübaum, Europameister und deutsche Nummer zwei, der GM und ehemalige U14-Weltmeister Aydin Suleymanli oder US-Großmeister und Blitz- sowie Bullet-Spezialist Andrew Tang, der beim Millennium-Cup einen Ausflug in für seine Verhältnisse langsame Disziplinen wagte.

Dazu die Aussicht auf ein (mehr oder weniger) Freilos. Wer es mit dem Lichess-Account “Bodenseeperlen” zu tun bekommt, darf davon ausgehen, gegen jemand vollständig Eingerostetes zu spielen. Jemand, der sich trotzdem darauf freut, am edlen Tournament Supreme 55 bei eBoard-gerechter Bedenkzeit mal wieder ein paar handgeschnitzte Holzpuppen übers Brett zu schieben – und der nach Möglichkeit eine doppelte lange Rochade vermeiden will.

Vielleicht sind ja auch die Schachfreunde Georgios Souleidis und Niclas Huschenbeth mit von der Partie. Beide hätten neben ihrer veritablen Elo einen weiteren Wettbewerbsvorteil: Sie haben geübt. Um das Turnier zu promoten, haben sie unlängst einen Hybrid-Wettkampf per eBoard gegeneinander gespielt. Souleidis hat, wie auf seinem YouTube-Kanal dokumentiert ist, noch weitere Übungseinheiten mit dem eOne eingelegt:

Ausschnitt aus dem zweiten Millennium-Cup, an dem Souleidis mit seinem eOne teilgenommen hat.

Teilnehmer mit elektronischem Schachbrett sollten darauf achten, dass sie die neueste Version ihrer ChessLink-App installiert haben. Millennium hat eine ausführliche Anleitung zum Online-Schach mit Brett und zur Teilnahme an Schweizer-System-Turnieren veröffentlicht.