Drei Stunden hinfahren, drei Stunden zurückfahren, ordentlich Lebenszeit verballern und währenddesen ordentlich CO2 in die Luft pusten Auch das ist Schach (noch), eindrucksvoll beschrieben vom umweltbewussten Werder-Bremen-Ableger „Vegane Schachkatzen“:
Autor Olaf Steffens, einst Teamchef der Bremer Bundesligamannschaft, fragt sich: „Die Reisezeiten, der viele Aufwand, spräche das nicht dafür, den Online-Betrieb auszubauen? Das digitale Spielen erspart Reisezeit, Fahrtenmühe und vor allem das frühe sonntägliche Aufstehen.“ Dann wägt er Online-Schach gegen traditionelles Mannschaftsschach ab.
Steffens Frage „Online – oder liebe echte Bretter?“ können wir einfach beantworten: Beides, lieber Olaf!
Hybrid spielen – Zeit sparen, immer Heimspiel haben, ein edles Turnierbrett vor der Nase und nebenbei die Umwelt schonen. Und die beste Nachricht für die vegane Schachkatze: Werder Bremen ist mit einer Mannschaft in der Hybrid-Liga vertreten.
Mittwoch ist Mannschaftskampf beim „Millennium Hybrid Masters“. Bundesligist Werder Bremen bekommt es mit dem Bundesligisten SF Berlin zu tun. Angesichts eines solchen aus dem Weg zu räumenden Brockens würde sich Bremens Hybrid-Kapitän David Kardoeus bestimmt freuen, seine Truppe mit einem FIDE-Meister vom Kaliber Olaf Steffens verstärken zu können :-)
Ob im Bremer Spiellokal Katzen erlaubt sind, wissen wir ebenso wenig wie, ob Bremer Schwarzspieler das Wolga-Gambit im Repertoire haben. Falls ja, hier ein Hinweis für die Vorbereitung aufs Match gegen Berlin. Die Partien der Auftaktrunde haben offenbart, was Berlins Daniel Weber gegen das Wolga-Gambit spielt: eine Nebenvariante, die einiges Gift enthält, vor allem dann, wenn Schwarz nach Schema F seine Wolga befahren will.
Außerdem, gleich zu Beginn des Videos, bewegte Bilder aus Berlin, in denen zu sehen ist, wie das schwarze 3…b7-b5 dem Berliner Akteur ein Lächeln entlockt, bevor er sich den Bauern auf b5 einverleibt.